Nachbereitung des Erich-Kästner-Detektivspiels

» Arbeitsblatt herunterladen

Fragen zu den Kindheitsorten Erich Kästners in Dresden
Die Wohnungen
Wann und wo wurde Erich Kästner geboren?Erich Kästner wurde am 23.2.1899 in einer Dachwohnung auf der Königsbrücker Straße 66 geboren.
Was sagt der Geburtsort über die soziale Lage der Familie? Womit hat die Mutter Geld dazu verdient?In den sogenannten Mansarden wohnten früher nur die Armen. Deshalb nannte man Frauen, die sich mit Schneidern oder Frisieren Geld dazu verdienten, auch Mansard-Schneiderin oder Mansard-Friseuse. Erich Kästners Mutter war beides, Schneiderin und Friseuse. Der bekannteste Mansarden-Bewohner ist Carl Spitzwegs „Armer Poet“.
Wieviele Wohnungen der Familie Kästner gibt es noch auf der Königsbrücker Straße?Später zog die Familie noch zwei Mal in bessere und größere Wohnungen auf der Königsbrücker Straße 48 und 38 um. „Wir zogen tiefer, weil es mit uns aufwärts ging.“
Die Väter
Wer waren Erich Kästners Väter?Kästners offizieller Vater war der Sattler Emil Kästner. Sein leiblicher Vater war aber vermutlich der jüdische Hausarzt Emil Zimmermann. Daneben übernahm auch der Dauer-Untermieter der Mutter, der Lehrer Paul Schurig, Vaterfunktionen. Kästner durfte auf seinem Klavier spielen und seine Bücher lesen und besuchte vermutlich seinetwegen später das Lehrerseminar.
Die Eltern
Warum verachtete Kästners Mutter den Vater?Emil Kästner musste sein Geschäft als selbständiger Sattler aufgeben und sich als einfacher Arbeiter in einer Koffer-Fabrik anstellen lassen. Ida Kästner schämte sich dafür vor ihren reichen Brüdern, den Pferdehändlern und Fleischern Augustin. Sie hielt ihren Mann für einen Versager und demütigte ihn, so dass er ihr aus dem Weg ging und sich oft in den Keller verzog.
Die Mutter
Was folgte daraus für Erich Kästner?Kästners Mutter war enttäuscht vom Leben und setzte alle Hoffnung auf ihren Sohn. Der kleine Erich wollte seine Mutter auf keinen Fall enttäuschen und wurde ein superbraves und strebsames Muttersöhnchen.
Die Freunde
Wer waren Kästners Freunde? Und woher kommen Gustav und die anderen Freunde in Kästners Büchern?Erich Kästner hatte keine Freunde. Er war damit beschäftigt, seiner Mutter zu gefallen. Da das ein bisschen traurig und langweilig war, hat er sich die Freunde in seinen Büchern einfach ausgedacht.
Die Onkels
Warum ist in der Villa Augustin heute das Kästner-Museum. Warum heißt die Villa Augustin Villa Augustin. Wer war Franz Augustin. Warum war er so reich?Die Brüder Augustin waren Pferdefleischer und Pferdehändler und die reichen Brüder von Erich Kästners Mutter. Mit Pferden konnte man damals so viel Geld verdienen, weil es noch keine Autos gab. Die Villa am Albertplatz gehörte Franz Augustin. Dort hat Erich Kästner seinen Onkel oft besucht. Seine Mutter ging nicht gerne zu Onkel Franz, weil der sie gerne neckte und sie sich für ihren Mann schämte.
Die Familie in Kästners Werk - Oder: Was ist Kitsch? - Thesen für die Disskussion

Wie spiegeln sich Kästners familiäre Verhältnisse in seinem Werk.

Kästner empfand seine Muttersöhnchen-Kindheit in Dresden später als verlorenes Paradies und maß daran die „richtige“ Welt. Im Großen wie im Kleinen. Das Ergebnis war fast immer negativ.

Darauf reagierte er in seinen Erwachsenen-Büchern mit scharfzüngigem Witz und in seinen Kinder-Büchern mit Kitsch. Beides kam und kommt bei seinen Lesern gut an.
In Kästners Geschichten sind Kinder meistens die besseren Menschen und siegen am Ende über die  Schlechtigkeiten der Erwachsenenwelt. Ist das in  Euerm Leben genauso?Kinder sind keine besseren Menschen, sondern genauso liebenswert oder gemein wie Erwachsene. Es gibt da wie dort, solche und solche.

Und Kinder sind in Auseinandersetzungen mit Erwachsenen auch nicht immer die Sieger, sondern fast immer die Verlierer, weil Erwachsene schlauer und stärker sind.

Welche Rolle spielen Väter und Männer in Kästners Kinderbüchern?

Väter spielen in Kästners Kinder-Büchern keine besondere Rolle, und andere Männer sind meist ein bisschen komisch oder als Autoritäten oft sogar lächerlich.
Das Denkmal
Warum steht das Kästner-Denkmal vor einem Café? Wie groß ist das Denkmal?Kästner hat oft im Café geschrieben. Das Denkmal ist so groß wie er selbst: 1,67 m. Kästner war ein kleiner Mann.
Der König
Wohin fuhr der letzte sächsische König am liebsten in den Urlaub?Auf sein Schloss Sibyllenort in Schlesien. Dort ist er auch gestorben.
Was ist Schlesien und wo liegt das?Schlesien war eine deutsche Provinz, also so etwas wie heute ein Bundesland. Es liegt im Osten direkt neben Sachsen und gehört seit dem II. Weltkrieg zu Polen. Viele Sachsen fahren heute noch gerne dorthin zum Wandern oder Skifahren. Ihr Ziel ist meistens das Isergebirge oder das Riesengebirge.
Was hat Kästner mit dem König zu tun?Eigentlich nichts. Aber die Kneipe, in der er bei Familienfeiern Bier holen musste, hieß Sibyllenort, weil die Sachsen ihren König liebten.
Die Geschäfte 
Wieviele Geschäfte, in denen Kästner vor 100 Jahren bereits einkaufen ging, gibt es heute noch und welche sind das?Drei. Neben der ehemaligen Kneipe Sibyllenort, die Bäckerei Grundmann und das Blumengeschäft Stammnitz.

» Arbeitsblatt herunterladen